Harte Standortfaktoren sind, im Gegensatz zu den weichen Standortfaktoren, quantifizierbare Daten über eine Stadt bzw. Gemeinde und schlagen sich unmittelbar in den Kosten eines Unternehmens nieder. Durch die gute Messbarkeit können sie direkt in die Standortentscheidung mit einbezogen werden. Harte Standortfaktoren haben eine hohe Bedeutung bezüglich der Entscheidung über Aufnahme bzw. Fortsetzung einer betrieblichen Tätigkeit eines Unternehmens, da sie die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Standorten ermitteln.
Harte Standortfaktoren werden nach beschaffungs-, absatz- und produktionsbezogenen Faktoren systematisiert. Zu den wichtigsten harten Standortfaktoren gehören u. a.:
- Infrastruktur (Verkehrsanbindung, Kommunikationsnetz wie Breitbandverfügbarkeit)
- Arbeitsmarkt (z. B. Qualifikation der Arbeitskräfte, Arbeitslosenquote, Arbeitskosten)
- Gewerbegebiete und Gewerbeimmobilien (Miet- und Grundstückspreise, Verfügbarkeit)
- Beschaffungsquelle und Absatzmärkte (angesiedelte Branchen)
- Lokale Steuern und Abgaben (z. B. Grundsteuerhöhe, Gewerbesteuerhöhe)
- Fördermittel und -programme
- Einzelhandelskaufkraft
- Forschungseinrichtungen
Welche Standortfaktoren für ein Unternehmen letztendlich ausschlaggebend sind, hängt von einer Vielzahl an Determinanten ab wie beispielsweise Branche, Vorhaben, Anforderungen und Bedürfnisse. Diese Frage muss sich jedes Unternehmen individuell vorab stellen. In jedem Fall sollten die wichtigsten „Muss-Kriterien“, die speziell für ein Unternehmen relevant sind, erfüllt sein.